Reisebericht Irland vom 7. bis 17. August 2006

Irland
die „Grüne Insel" hat viele Gesichter
vom 07. bis 17. August 2006

Die landschaftliche Vielfalt war erstaunlich: ausgedehnte, sanft zum Meer hin abfallende Strände an der Ostküste und wilde, felsige Landzungen im Westen erwarte den Besucher. Zwar gibt es einige viel besuchte Urlaubsorte, die Republik ist jedoch immer noch eher ein Geheimtipp. In Irland hat man noch Zeit, das Leben zu genießen und der Hektik des Alltags auch einmal den Rücken zu kehren. Unverfälschte Natur, liebevoll gepflegte Traditionen und freundliche, aufgeschlossene Menschen machten den Reiz der „Grünen Insel" aus.


Am Montag, dem 07.08.2006, begab sich eine Reisegruppe auf die von der „Soldaten- und Kriegerkameradschaft Ebersberg" organisierten Sonderreise zur „Grünen Insel" IRLAND. Mit dem Komfortbus des Unternehmens „Hausstätter" ging es um 04.00 Uhr bei strömenden Regen auf die Bundesautobahn. Bereits ab der Holledau wurde das Wetter zunehmend schöner. Im „Steigerwald" war die Autobahn wegen eines Unfalls über eine Stunde gesperrt, dennoch gelang es Stefan Hausstätter, so rechtzeitig im Fährhafen Amsterdam-Ijmuiden anzukommen. Nach der sehr gründlichen Kontrolle und Einteilung der Kabinen an Bord des wunderschönen Fährschiffes „DFDS-Seaways" begann die Seereise. Nach der Überfahrt, allerdings bei sehr bewegter See, Ankunft der Fähre in NEWCASTLE GB, am 08.08.2006, um 10.00 Uhr OZ. Aus organisatorischen Gründen konnte erst eine Stunde nach Ankunft die Weiterfahrt angetreten werden. Zudem erhielt Stefan Hausstätter die Mitteilung, dass das Fährschiff in STRANREAR eine Stunde früher ablegt. Das hatte dann allerdings zur Folge, dass man beschloss, auf die Besichtigung des „HADRIANWAKLLS" zu verzichten. In GRETHNA.-GREEN Komfortstopp. Dieser liebliche Ort, mit blumengeschmückten, kleinen Häuschen, Straßen und Parkanlagen, ist bekannt, bis 1940 eine „HEIRATSSCHMIEDE" gewesen zu sein, wo man, ohne Erlaubnis der Eltern schon mit 16 Jahre heiraten durften. Um 15.00 Uhr dann, nach zweistündiger Fahrt mit einer Katamaranfähre von Stranrear nach BELFAST. Dort Einquartierung in das genau gegenüber dem im einem Schlosspark befindlichen Parlamentsgebäudes der Nordirischen Regierung befindlichem Hotel Hasting. Dort ausgesprochen freundliches und humorvolles Personal und phantastisches Abendessen.
Am Mittwoch, dem 09.08.2006 stieg dann die örtliche Reiseführerin Petra zu. Bei der dreistündigen Stadtrundfahrt in Belfast war vor allen die Werft von Interesse, in der die baugleichen Luxusliner „Ttanic, Britanic und Olympic gebaut wurden. Eine gigantische Anlage. Das Schicksal der Titanic ist ja hinreichend bekannt. Dass die Britanic im ersten Weltkrieg versenkt und die Olympic noch bis 1940 ihren Dienst versehen hat, wusste keiner. Am Nachmittag Weiterfahrt zur „Causeway Coast, zu den berühmten Basaltsäulen. Über 40.000, bis zu 20 Meter hohe, stets sechseckige Basaltsteinsäulen, über dessen Entstehung sich die Geologen und Mythologen heute noch streiten, sind dort der Küste vorgelagert. Die klare Sicht ermöglichte ein Erkennen der Westküste von Schottland. In grauer Vorzeit sollen diese Basaltsäulen die beiden Länder verbunden haben. Die dann folgende Rundfahrt durch die Stadt Londonderry war ein beeindruckendes Erlebnis. An ganzen Straßenzügen sind die Außenwandflächen mit so genannten Wandzeitungen bemalt, die den Betrachter über die politischen Ereignisse in den 70er Jahren vermitteln sollen, bei denen zum Beispiel von englischen Soldaten 14 Katholiken erschossen worden sind. Auch hier beeindruckten die wunderschönen Häuschen, mit den vielen Kaminen und den üppigen Blumenschmuck an den Fenstern, Vorgärten, ja sogar an allen Lichtmasten.
Am Donnerstag, dem 10. August übernahm die Reiseführung „YVONNE".
 Sie begrüßte die Businsassen mit:
Grüßt euch Gott, alle miteinander. Ich wünsche mir, seid immer freundlich zueinander. Redet nicht so viel voneinander. Beobachtet euch ruhig gegeneinander. Verwickelt euch nicht ineinander. Sorgt nicht unbedingt für ein Durcheinander. Schlichtet am Buffet nicht zu viel aufeinander. Hakt euch beim Schunkeln ineinander. Stoßt mit den Köpfen nicht aneinander. Geht, wenn ihr müsst - hintereinander. Fallt auf der Treppe nicht übereinander. Geht auf dem Heimweg am besten nebeneinander. Bleibt stets bemüht füreinander. Vorläufig bleiben wir aber gesellig beieinander.
Am Schluss aber gehen wir nacheinander
auseinander."
Gegen 13.00 Uhr Besuch und Besichtigung des „Clenveagli-Schlosses und Park, am Fuße des Mount Eregol (mit 740 Metern dort höchster Berg). In dieser Gegend wird nicht nur gälisch gesprochen, sondern auch Reklame- und Hinweisschilder sind in gälischer Sprache. So heißt z. b. „prost" auf gälisch slontje – sprich: slontsche). Die Nationalstraßen sind eng und kurvenreich, dennoch sind sie mit 100 km/h als zulässige Höchstgeschwindigkeit beschildert. Ab hier, wie dann aber beinahe in Gesamtirland sind so gut, wie keine bestellten Felder. So weit das Auge reicht ist Weideland, hauptsächlich für Schafe. Da diese Tiere hier keine natürlichen Feinde haben, leben sie frei und unbeheligt in diesem Gebiet. Ihr Fell, das eigentlich nutzlos ist und vernichtet wird, ist mit den Farben des Besitzers besprayt. Schafe werden hier nur für die Fleischverwertung gezüchtet.
Die Grafschaft Donegal zählt zu den landschaftlich interessantesten Regionen der Republik Irland. Durch Yeats Country ging es nach Süden in die zeitweise Heimat des Dichters W.B. Yeats, nach Sligo. Dort liegt auch einer der bekanntesten Tafelberge Irlands, der Ben Bulben. Durch eine wilde Gegend, in der riesige Torfabbauareale, aber unübersehbare Felder des gelben Jakobskrautes und der rosaroten Spitzblatt-Wildrosen, aber auch Erikablumen und Wacholdersträucher, ging es weiter durch diese kaum besiedelte Gegend nach Donegal. Für die dort lebenden Katholiken war dieses Gebiet Jahrhunderte lang eines durch Schikanen und Ausbeutung der evangelische Herrenklasse traurigsten Kapitel in deren Leben, das eigentlich erst in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts eine Wende zum Besseren erfuhr. Nach der Besichtigung der Burg „Burg der Freunde" Nähe Donegal, Fahrt zum Hotel "Clarion" in Sligo.

Am Freitag, dem 11. August, bereits um 08.00 Uhr Fahrt nach Westport und dem heiligen Berg, dem Croagh Patrick, geht es nach Connemara. Die Halbinsel ist bekannt und beliebt wegen ihrer unberührten und rauhen Natur. Grüne Berge, Moore, Heideflächen und zerklüftete Küste mit kleinen Strandbuchten wechseln einander ab. Die Universitätsstadt Galway beeindruckt durch ihr einzigartiges Flair mit vielen Pubs und Restaurants.
Am 11.08.2006 längerer Stop und Besichtigung der Stadt Westport. Auch hier ist der prächtige Blumenschmuck und vor allem die Freundlichkeit der Leute (die sind einfach immer gut aufgelegt) aufgefallen. Vorbei an dem heiligen Berg „Croagh Patrikck, ging es weiter nach Connemara. Auch hier wieder unübersehbare Weiden mit Schafe, Schafe, Schafe. Gewaltig die am Straßenrang wuchernden Gunarapflanzen. Das sind rhabarberähnliche Gewächse, jedoch mit Blättern bis zu zwei Metern Größe. Besichtigung und Führung des Kylemoore-Castles, das eine sehr bewegte Geschichte hat.


 

Entlang der Westküste fuhr die Gruppe am 12.08.2006 weiter nach Süden. Das Burrengebiet zählt zu den bizarrsten Landschaften der Insel. Graue Felsplateaus und teilweise alpine Landschaft waren auch beeindruckend. Mittendrin liegen die Cliffs of Moher. Mit ihren bis zu 200 m senkrecht abfallenden Klippen boten sie einen atemberaubenden Ausblick auf den Atlantik. Dort hatte man Gelegenheit zum Besuch von O`Brien`s Tower. Auch für das Besucherzentrum lohnte sich ein Abstecher. Anschließend Weiterfahrt über Ennis zum Bunratty Castle and Folk Park. Dort hatten wir die Möglichkeit, die wohl bekannteste Burg Irlands zu besichtigen. Nach dem Besuch des Castles geschah es das erste (und einzige) Mal, dass zwei Mitreisende Damen zur Abfahrt nicht pünktlich erschienen sind. Gemäß der Abmachung, dass Zuspätgekommene singen oder gar tanzen müssten, sangen die zwei bei der Rückfahrt im Bus eine von ihnen umgedichtete Strophe des Liedes: „Wir wollen zu Land ausfahren":
„Wir bitten um Verzeihung, wir tun es nicht noch einmal,
sonst müssten wir noch singen und tanzen in diesem Saal.
Wir danken für euere große Geduld, denn schließlich waren selber wir schuld.
Drum singen wir jetzt hier. Drum singen wir jetzt hier!"

Anschließend Weiterfahrt nach Killarney ins Hotel Evison zur Übernachtung.

Killarney, von dort aus die Gruppe am Sonntag, 13.06.2006 weiterfuhr, ist bekannt für seine landschaftliche Schönheit und eine der schönsten Gegenden Irlands, mit Bergen, Tälern, Wäldern und inselübersäten Seen. In Killarey wurde an diesen Tagen gerade mächtig gefeiert. Jedes Jahr um diese Zeit wird dort ein Ziegenbock zum König gekürt und die ganze Stadt feiert dieses Ereignis drei Tage lang. Dort kann man die wunderschöne Landschaft der Halbinsel Iveragh, die vor allem durch eine der schönsten Küstenstraßen der Welt, dem „Ring of Kerry", und durch ihre mediterrane Vegetation geprägt ist, genießen. Am Nachmittag Besichtigung dann von Muckross House (Wildschweininsel), einem Herrenhaus, das sich inmitten des 1000 ha großen Killarney National Park befindet. Der Park mit zum Teil subtropischer Vegetation bildet das Grüne Herz des Killarney-Seengebietes.
Am Montag, 14.08.2006 ging es durch das Inselinnere nach Cashel, die im fruchtbaren Golden Vale gelegene Marktstadt. Wieder bei wunderschönem, klaren Wetter, erkannte man den weltberühmten Rock of Cashel, der sich 60 m über der Ebene erhebt. Den imposanten Rock of Cashel wählten schon die Hochkönige von Munster zu ihrem Sitz. Fahrt von hier aus zum letzten Reiseziel – Dublin, der Irischen Hauptstadt.

Dienstag, 15. August 2006, der letzte Tag in Irland. Der Vormittag blieb der irischen Hauptstadt vorbehalten. Nach dem Frühstück eine Stadtrundfahrt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Metropole des Landes: der St. Patricks Kathedrale, dem Parlamentsgebäude und das Trinity College mit dem „Book of Kells", schöne Parkanlagen und prachtvolle Fassaden im georgianischen und viktorianischen Stil.
Am Nachmittag Fahrt nach Monasterboice (berühmtes Muiredach Kreuz) und Tara, der wohl geschichtlich bedeutsamste Ort Irlands.

Am Mittwoch 16. August 2006 hieß es dann Abschiednehmen von der grünen Insel. Mit der Fähre ging es nach Holyead. Quer durch England vorbei an berühmten Städten wie Liverpool, Manchester, Leeds ging es nach Hull zur Nachtfähre nach Rotterdam. Abfahrt um 21.00 Uhr. Abendessen und Übernachtung auf der Fähre.
 
Am Donnerstag, 17. August 2006 Ankunft der Fähre in Rotterdam um 08.00 Uhr. Die Rückreise erfolgte auf der Autobahn Eindhofen - Köln - Stuttgart nach München. Um 20.30 Uhr kehrten die Reisenden nach einer erlebnisreichen Fahrt, mit landschaftlichen wunderschönen Eindrücken aus dem geschichtlich hochinteressanten Irland, Gesund in Ebersberg zurück.

Die Gruppe befindet sich vor dem Muchross House, einem Herrenhaus nahe Killarney

Die 30 Teilnehmer waren:

Andres Sebastian u.Ilona Beindner Helmut und Helga Biermeier Rosemarie
Bojer Elfriede
Friedl Erich und Maria
Heilmann Theresia
Herget Edeltraud
Krug Hilde
Kurzeder Ursula

Lange Michael und Agathe
Moosbauer Johann u. Maria
Neuser Alexander und Ursula
Opitz Alwin und Annemarie
Oswald Elfriede
Pogodda Siegfried und Marta
Rausch Marianne
Riddermann Gertrud
Ruppert Rudolf und Elfriede
Sammer Margot
Scharnagl Judith
Singh Hiltrud

© Gruppenfoto:
Lange Michael





Fahrer Stefan Hausstätter

Reisebericht
von
Erich Friedl

Soldaten- und Kriegerkameradschaft Ebersberg
Zugspitzstrasse 19, D-85560 Ebersberg
Telefon
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